Auf die letzten Meter.

Jetzt hat es mich auch erwischt, aber so richtig. Ob mein Körper wohl einmal alles mitnimmt? In Sachen Gesundheit bin ich scheinbar wirklich nicht so der Glückspilz. 

Ein leichtes Kratzen im Hals, ab und zu ein kurzes Husten – ich muss mir in Berlin eine Erkältung eingefangen haben. Oder nach dem Schwimmen, da bin ich auch mit nassen Haaren auf dem Fahrrad durch die Gegend gefahren, da habe ich mich bestimmt erkältet. Der Kopf fängt an schwerer und schwerer zu werden, ganz klar eine einfache Erkältung, nichts was nicht mit ein bisschen Schlaf erledigt wäre. Schlagartig Fieber, hohes Fieber, 39 Grad und noch höher. Als hätte mir jemand gegen den Kopf geschlagen, von einem auf den anderen Moment zu nichts mehr zu gebrauchen. Corona kann es nicht sein, die Tests sind alle negativ und ich bin ja auch doppelt geimpft – es ist zwar schon eine ganze Weile her, aber ich bin ja geimpft. 

Der Schlaf kann natürlich nicht abhelfen. Das Fieber bleibt und der Husten wird innerhalb weniger Stunden von einem leichten, lockeren zu einem festen, schmerzhaften Husten, der sich noch als sehr hartnäckig herausstellen soll.

Langsam mache ich mir Sorgen – Was ist, wenn es doch Corona ist? Ich bin vorerkrankt und da ist der Verlauf der Krankheit häufig ja nicht so milde. Was ist, wenn der Husten nur ein Anfang ist und ich irgendwann keine Luft mehr bekomme? Nein, nein, nein! Bisher sind alle Test negativ, kein Grund zur Panik, doch ein mulmiges Gefühl bleibt. Nach einer weiteren, durch den Husten halb schlaflosen Nacht die Gewissheit: Die Tests sind positiv und mich hat es erwischt, ich habe Corona. Keine Erkältung, kein grippaler Infekt, Corona. 

Toll, zwei Wochen Zuhause hocken. Zwei Wochen lang den Virus auskurieren. Zwei Wochen aus dem Fenster schauen und sich wünschen endlich wieder rauszudürfen. Tatsächlich habe ich die meiste Zeit mit meinen Symptomen zu kämpfen gehabt, weshalb ich von den zwei Wochen bestimmt eine komplett geschlafen habe. Der Husten war so ekelig und unerträglich, dass ich alles versucht habe, um ihn wegzubekommen –  Vick MediNight, literweise Hustensaft und sogar inhalieren. Ich habe vergessen wie schlimm ich inhalieren finde – Bah! Ob das alles etwas geholfen hat weiß ich nicht, vermutlich war das einfache Abwarten und Tee trinken das einzige Mittel, was nach knapp 1,5 Wochen seine Wirkung gezeigt hat. 

Eine Woche hat es gedauert bis ich mich nicht mehr wie ein Geist durch die Wohnung geschleppt habe. Eine Woche in der ich es nicht geschafft habe die Wäsche zu machen, die Geschirrspülmaschine auszuräumen oder durch zu saugen, ohne nach 5 Minuten komplett kaputt ins Bett zu fallen. Die zwei Wochen Quarantäne hat mein Körper wahrscheinlich auch einfach gebraucht um wieder fit zu werden. Sogar ein Pulsoximeter habe ich mir zugelegt, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist. Ein bisschen Panik hatte ich schon – Vorerkrankung und Corona? Kann auch in die Hose gehen. 

Aber wieso habe ich mich überhaupt angesteckt, ich bin doch geimpft? Natürlich ist es möglich sich trotz Impfung mit Corona anzustecken. Die Impfung bewahrt uns davor einen schlimmen Verlauf zu erleiden, oder schlimmsten Falls ins Krankenhaus zu müssen. Warum es mich dennoch recht „doll“ getroffen hat kann ich nur vermuten. Im Dezember wären bei mir 6 Monate um gewesen. 6 Monate ist die zweite Impfung dann bereits her, welche ich bekommen habe, als ich noch Immunsystem-schwächende Medikamente bekommen habe. Bereits bei der ersten Impfung wurde ich darauf hingewiesen, dass bei mir die Impfung nicht seine volle Wirkung ausbreiten könne, da diese Medikamente es etwas einschränken. Dieser Umstand gepaart mit dem Zeitpunkt und ein wenig Pech haben mir diese Infektion mit den nicht so angenehmen Symptomen eingebrockt denke ich zumindest. Jedoch bin ich froh den Schutz trotzdem zu haben, wer weiß, wie es mir ohne jetzt gehen würde? Man kann es nicht sagen, aber etwas anderes möchte ich bei meiner Vorerkrankung auch einfach nicht riskieren. Auch ohne meine Geschichte würde ich persönlich das nicht riskieren wollen. 

Ich weiß nicht wo ich mir den Virus eingefangen habe, aber ganz egal wo und wie, ich bin ganz froh, dass es trotz nicht so angenehmer Symptome glimpflich verlaufen ist und ich die letzten Tage jetzt absitze, um am Mittwoch wieder in die Freiheit zu dürfen. Niemandem wünsche ich, dass er so ausgeknockt wird und es kann auch noch schlimmer verlaufen. Lasst euch impfen – egal die wie viele Spritze jetzt an der Reihe ist – der Scheiß soll endlich ein Ende haben und nicht noch mehr Leben kosten.  

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