Kreativität & Vorsicht.


Einige Wochen sind vergangen und was soll ich sagen? Es gab bisher auch einfach nichts zu erzählen. Meine Aktivitäten in der letzten Zeit lassen sich auf spazieren, kochen, backen, putzen und Sonne tanken reduzieren. Natürlich hocke ich nicht nur auf der Couch, sondern gehe auch vor die Tür, um mich zu bewegen. Es geht so schnell, dass der Körper Muskeln abbaut und das kann ich wirklich nicht noch einmal gebrauchen. Aus dem Grund soll ich sogar vor die Tür gehen, natürlich am besten ganz alleine und mit reichlich Abstand zu anderen Menschen. 

Einmal die Woche steht auch der Besuch beim Wochenmarkt an. Ich habe mir da einen kleinen Trick überlegt, der vermutlich nicht für jeden etwas wäre. Langschläfer kommen hierbei eher nicht auf ihre Kosten. Mein Tipp: So früh hingehen, wie es nur geht. Für mich heißt es so ca. 7:30Uhr, da bin ich dann fast komplett alleine und kann alles was ich brauche in Ruhe besorgen. Gehe ich dann gegen 10Uhr raus ist der Markt tatsächlich ziemlich voll und das wäre mir einfach zu riskant. 
Da meine Reha auf der Kippe steht, beziehungsweise es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie stattfindet, bin ich auf den „Sport-Zug“ mit aufgesprungen und gehe mehrmals die Woche Joggen. Ich muss zugeben: Gerne mache ich das nicht, aber nichts tun ist für mich keine Option. Ich fühle mich heute so fit, wie lange nicht mehr und das ist so ein fantastisches Gefühl. Quasi Reha von Zuhause. 


Häufig vergesse ich tatsächlich einfach was da draußen momentan eigentlich so los ist und werde unvorsichtig. Das Wetter lädt natürlich dazu ein nachlässiger zu werden und die Corona-Vorsichtsmaßnahmen zu „vergessen“. Ich kann das absolut nachvollziehen, es ist ja auch einfach nur menschlich bei der wundervollen Sonne nicht in der Bude hocken zu wollen, geht mir ja genauso. Jedoch hat es nichts damit zu tun sich trotz der Regelungen in Gruppen mit 5-6 Personen, häufig auch mehr, zu treffen und auf alles zu scheißen. Die Vorkehrungen werden zwar momentan gelockert, jedoch heißt es noch lange nicht, dass jetzt alles vorbei ist. Es ist ein absoluter Irrglaube zu denken, dass der Virus weg ist. Wenn wir danach gehen würden, wäre die Pandemie bald schneller und stärker zurück, als vorher. Ich weine um den Festival-Sommer. Ich weine um all die schönen Veranstaltungen, die diesen Sommer nicht stattfinden können. Ich weine um Deichbrand, ich weine um den Musiksommer im Fischereihafen und ich weine um die Sail. Endlich wieder loslegen zu können, endlich wieder Spaß haben, endlich wieder auch solche Veranstaltungen genießen zu können, wie alle anderen. Das war der Plan für dieses Jahr. 2020 wird mein Jahr habe ich gesagt und dann kam Corona. Doch was bringt das Meckern? Nichts, richtig! Ich bin traurig, ich bin wahnsinnig traurig, doch weiß ich auch, dass es mir dieses Jahr gut gehen wird und das macht es schon zu meinem Jahr. Auch ohne Veranstaltungen werde ich diesen Sommer in vollen Zügen genießen und jeden Moment versuchen so schön wie möglich zu machen, ohne mein Umfeld, meine Familie oder mich selbst zu gefährden.

Ich vermisse meine Familie und ich vermisse meine Freunde, doch bin ich nicht alleine und dafür bin ich unendlich dankbar. Wann kann man sich wieder ohne Bedenken besuchen? Wann muss man nicht mehr sein Leben nach diesem Virus ausrichten? Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten. Doch trotz meiner Ungeduld heißt es jetzt weiter durchhalten und die Füße stillhalten. 
Der Sommer kommt trotzdem und er wird trotz dieses ganzen Spukes ein toller Sommer, den wir so schnell nicht vergessen werden, da bin ich mir sicher! Kopf in den Sand stecken hat noch nie jemandem etwas gebracht. Kreativität und trotz allem Vorsicht sind jetzt angesagt, um den Sommer 2020 zu einem Schönen zu machen.

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Ganz frisch 2 Artikel zu meiner Geschichte in Verbindung mit Corona:
https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/fenja-23-sie-hat-leukaemie-besiegt-jetzt-hat-sie-angst-vor-corona-70141878.bild.html

https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bloggerin-aus-bremerhaven-kennt-soziale-distanz-durch-ihre-krebserkrankung-_arid,1909113.html

https://www.norderlesen.de/Leute/Moin-Fenja-Harms-Kaffee-Talk-40687.html